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SV 1879 Ehrenhain vs. SC 1903 Weimar 2:1 (0:0)


Der SV Ehrenhain bleibt weiter beste Mannschaft der Rückrunde in der Fußball-Thüringenliga. Vor 150 Zuschauern und bei ungemütlichem Aprilwetter, gewinnen die Ehrenhainer gegen den favorisierten Pokalhalbfinalisten im Thüringenpokal glücklich, doch am Ende verdient 2:1.
Die Partie des Tabellenvierten gegen den Tabellensechsten versprach Brisanz. Doch sowohl die Gäste, die sich im Hinterkopf wohl schon auf das Pokalhalbfinale gegen Rot-Weiß Erfurt am Montag vorbereitet haben, als auch die Hausherren traten nicht in Bestbesetzung an. Dennoch beschwor der Stadionsprecher des SVE, Andreas Schmelzer, im Namen der Fans einen fairen erfolgreichen Fight.


Beide Mannschaften machen es sich selbst in den ersten Minuten mit Fehlpässen sehr schwer. Viel Stückwerk bestimmt in den ersten 20 Minuten das Spiel. Dabei hat Weimar offensichtlich mit zwei Ecken Vorteile, die jedoch nichts einbringen. Auch der SVE versucht sich mit Aktionen nach vorn. So wird Kevin Richter zweimal aussichtsreich im Strafraum freigespielt. Er scheitert jedoch am gut parierenden Ersatzkeeper Feuerstein. So plätschert das Spiel auf beiden Seiten dahin. Es gibt Stimmen unter den Fans, dass der Schiri Dirk Honnef aus Gotha jetzt schon abpfeifen sollte, denn das 0:0 wäre wohl ein gerechtes Ergebnis.
Das macht Honnef nicht, sondern greift in der 36. und 38. Minute völlig überraschend ins Spielgeschehen ein. Was war passiert: In der 36. Spielminute kommt es zum Zweikampf zwischen Martin Sigmund und seinem Gegenspieler. Sigmund kann den Ball letztendlich auf Silvio Ollert spielen, der dann freie Bahn gehabt hätte. Wie aus dem Nichts zückt Honnef die rote Karte gegen Martin Sigmund. Es gibt Freistoß für Weimar. Tomas Dolezal holt den Ball und trifft dabei einen Weimarer Spieler. Dafür gibt es eine Minute nach dem Platzverweis die gelbe Karte. Dolezal klatscht wohl zur Entscheidung und bekommt kurzer Hand Gelb-Rot. Innerhalb von zwei Minuten ist der SVE völlig unerwartet nur noch zu neunt. Wie auch immer, die Stimmung auf den Rängen drückte das natürlich gegen Null. Der SVE wird wohl die gute Serie nicht halten können. Mit aller Kraft rettet sich der Tabellenvierte nach langen drei Minuten Nachspielzeit doch noch ohne Gegentreffer in die Halbzeit.
Für die nächsten 45. Minuten versuchte es Weimar mit Hummel für Boden und Lange für Wipf, die eigentlich für das Spiel gegen Erfurt geschont werden sollten. Der SVE bringt den angeschlagenen Florian Schmidt zur Stärkung der Defensive für Kevin Richter. Die Einwechslung von Florian Schmidt macht sich sofort bemerkbar, allerdings offensiv. Eine Lehmann Flanke verpasst Schmidt nur knapp. Doch dann spielt, wie in der gesamten zweiten Halbzeit nur Weimar 11:9. Zwangsläufig gelingt den Gästen in der 55. Spielminute durch Hummel das 0:1. Die Serie des SVE ist arg in Gefahr, vor allem hofft nun wohl auch außerhalb des Spielfeldes kaum jemand mehr. Doch die Gastgeber stecken den Kopf nicht in den Sand und versuchen es wider aller Umstände offensiv weiter. Bei einem Konter kann Silvio Ollert nur per Foul an der Strafraumgrenze gestoppt werden. Honnef entschied auf Strafstoß, den Christopher Lehmann sicher zum Ausgleich verwandelte (`58). Jetzt zieht Trainer Junker blank und bringt den Torjäger Jäpel für Unverricht.
Nun heißt es für den SVE, den Punkt nach Hause zu retten. Weimar spielt Angriff über Angriff, doch der SVE sortiert sich defensiv gut und lässt trotz zwei Mann in Unterzahl fast nichts zu. Wenn dann doch mal ein Ball durchrutschte, ist Torwart Sittel sicher zur Stelle. Nur Lehmann wartet einsam gegen vier Verteidiger auf den richtigen Ball. Der kommt in der 75. Spieleminute von Marco Killemann auf rechts. Lehmann schaut und findet den Doppelpass zu Killemann und der vollendet eiskalt zum Führungstreffer. Der Rest ist schnell erzählt. Weimar rennt weiter an, der SVE verteidigt. Die Kräfte schwinden bei den neun Hausherren. Deswegen kommen die Youngster Julian Lutz für Marco Killemann und Noah Krosse für Lehmann, die beide mit Stadionapplaus begleitet werden. Nach 93 Minuten ist dann endlich Schluss und die Mannschaft mit mehr Leidenschaft gewinnt am Ende das Spiel. Erstmals in der Vereinsgeschichte erreicht der SVE mehr als 40 Punkte in der Thüringenliga und schlägt mit dem SC Weimar bekanntermaßen einen Angstgegner aus vergangenen Duellen. Schiri Honnef hatte wohl einen schlechten Tag erwischt, doch die Jungs vom SVE einen verdammt guten.

SV 1879 Ehrenhain:
Andre Sittel, Marco Killemann (`87 Julian Lutz), Andy Knutas, Robert Döring, Silvio Ollert, Manuel Bethke, Martin Sigmund (`36 Rot), Tobias Bethke, Christopher Lehmann (`89 Noah Krosse), Kevin Richter (’46 Florian Schmidt), Tomas Dolezal (`38 Gelb-Rot)