SG Glücksbrunn Schweina vs. SV 1879 Ehrenhain 2:1 (1:0)
Vor 230 Zuschauern liefern sich der Aufsteiger aus Schweina und der SV 1879 Ehrenhain ein kampfbetontes Spiel, bei dem die Ostthüringer sehr unglücklich als Verlierer den Platz verlassen müssen. Unsere Jungs kommen gut ins Spiel, agieren vor allem sehr lauf- und zweikampfstark. Schon in der 1. Minute versuchte sich Florian Schmidt mit einem Torschuss auf den Kasten der Gastgeber und gab so den Startschuss für ein Match, das keineswegs langweilig werden sollte. Kurz danach fanden sich auch die Hausherren in die Partie und setzten auf der Gegenseite ebenfalls ein erstes Ausrufezeichen mit einer guten Gelegenheit in der 3. Minute, die André Sittel klasse parierte. Nur kurze Zeit später, wieder vor dem Tor von Sebastian Hey bedient René Neumaier Andy Knutas mit einer Flanke ins Zentrum. Knutas setzt die Kugel per Kopf auf das Tor der Hausherren, doch deren Torwart sichert vorerst die weiße Weste des Aufsteigers. Nach einem „kann man geben“ Strafstoß gelingt es André Sittel nicht, den Führungstreffer der Schweinaer zu verhindern. So trifft in der 33. Minute Martin Franke zum 1:0 für den Aufsteiger. Im ersten Abschnitt halten sich die Chancen in der Waage, beide Teams zeigten, was sie können und spielten sich vielversprechende Chance heraus. In der 45. Minute wird dieser flüssige Spielverlauf durch einen überraschenden roten Karton gestört. Der sicher agierende Schiedsrichter zeigte unserem linken Verteidiger Tomas Dolezal eine glatt rote Karte. Tomas soll in einem Luftduell nach einem Einwurf seinen Gegenspieler Alexander Pohl grob gefoult haben. So zumindest sah es der Schiedsrichter Marko Wartmann nach der Fahne des Linienrichters. Der Glücksbrunner Alexander Pohl, der schon am glücklichen Elfmeter mitwirkte, lässt sich nach einem allerwelt´s Zweikampf wiederholt fallen und schreit und krümmt sich. Sowas ist zwar unfair, doch das müssen unsere Jungs doch noch lernen. Für den Schiedsrichter sind solche Aktionen nur schwer zu entscheiden, in dem Fall zog er Rot. Leider bleiben die schon seit Beginn des Spieles anhaltenden fremdenfeindlichen Äußerung gegen Spieler des SVE, vor allem Martin Sigmund und Tomas Dolezal ungeahndet. Vielleicht ein Fall für das Sportgericht. Nach Wiederanpfiff versucht Ehrenhain nun mit einem wichtigen Spieler weniger auf dem Feld den Aufsteiger aufzumischen. Das gelingt auch die gesamte zweite Halbzeit – Respekt für unsere Jungs, haben hier doch schon andere die Hucke voll bekommen. In der 50. Minute versuchte sich Florian Schmidt mit einem Distanzschuss aus 20 Metern auf das Tor der SG. Nur 2 Minuten später ist es der Kapitän Andy Knutas erneut mit einem Kopfball, diesmal nach einer Flanke von Robert Döring als Vorlage. Beide Male scheitern die Ehrenhainer Spieler am nicht immer sicher agierenden letzten Mann der SG Sebastian Hey. In der 60. Minute ist wiederum Andy Knutas, nach einer Ecke von Robert Döring, allein vorm Tor. Doch der Ball fliegt über den rot-weißen Kasten. In der 65. Minute prüft Florian Schmidt die Hausherren mit einem weiteren gefährlichen Distanzschuss aus 30 Metern. Das Leder klatscht leider nur an die Latte. Kurz vor Schluss kommt dann richtig Fahrt in die Partei. Ein Ereignis jagt das nächste. Zuerst schafft der SVE durch Stürmer René Neumaier und einer Vorlage von Martin Sigmund den hochverdienten Ausgleich (`80). Nur 2 Minuten später kommt die SG seit Langem sporadisch vors Gehäuse von Andre Sittel. Das „Schüsschen“ von Mathias Walther hätte unser Keeper wohl mit der Mütze gefangen, doch Jörg Böckel hält unglücklich den Kopf dran und so taumelt der Ball unhaltbar ins Netz zum 2:1. Unser Keeper sagte nach dem Spiel, dass die Südthüringer gar nicht so richtig wissen, wie sie zu zwei Toren gekommen sind. Wir haben leider nur aus den vielen Chancen nur eine Kiste gemacht. Da fehlt der unverändert verletzte Stürmer Frank Wittkowsky schmerzlich. In der 87. Minute folgte dann ein weiterer Rückschlag für den SVE. Einem ins Seitenaus rollenden Ball sprintet Florian Schmidt nach und will das Spiel per Einwurf schnell fortsetzen, denn sein Mittelstürmer (René Neumaier) steht einschussbereit frei vor dem Tor der Gastgeber. Das vereitelt einer von mehreren betrunkenen Glücksbrunn-Zuschauern in Höhe der Seitenauslinie (vielleicht auch schon im Spielfeld). Florian greift mit den Händen nach dem Ball, dabei tritt Ihm ein alkoholisierter Fan auf die Hand und verletzt ihn dabei an der Hand. Florian will dennoch keine Zeit vergeuden, sich trotz Schmerzen und Fan-Behinderung auch nicht theatralisch fallen lassen, sondern so wie er es kennt schnell das Spiel fortsetzen. Der betrunkene Fan hält den Spieler nun fest doch Florian kann sich losreißen, um den Ball einzuwerfen. Logisch, nach einigen Bier fällt der Zuschauer bei dieser Aktion zu Boden. Nur das sieht der Linienrichter und hebt die Fahne. Dieser Zuschauer, nach dem er schwerfällig wieder auf den Beinen war, bekam sich immer noch nicht in den Griff, riss sich die Jacke vom Leib und stolperte auf´s Feld um Florian Schmidt niederzuringen. Dem besonnenen Linienrichter ist es zu verdanken, dass nicht mehr passiert ist. Am Ende geht Florian absolut überraschend mit einer roten Karte aus der Situation vom Platz und Ehrenhain muss die letzten Minuten mit nun nur noch 9 Spielern auf dem Platz überbrücken. Selbst dann ergeben sich noch aussichtsreiche Gelegenheiten für die Gäste den Ausgleich zu erzielen. Schweina macht nur noch dass, was zum Zeitablauf notwendig ist. So bleibt es bei dem unverdienten Sieg der Gastgeber. Beim Verlassen des Platzes ziehen die SG-Fans dann nochmal blank und attakieren unsere Spieler trotz der Niederlage. Mal abgesehen von den ausländerfeindlichen Äußerungen und Rufen der Heimzuschauer und auch Spieler der SG wurden Glasflaschen am Spielfeldrand zugelassen und Zuschauer betraten nicht nur einmal während des Spieles das Spielfeld.
Für den SVE wird nun nichts einfacher. Am kommenden Wochenende gegen die Spielvereinigung Geratal fehlen verletzungsbedingt und gesperrt fünf Stammspieler. Glauben wir an Sepp Herberger und sind wir elf Freunde, dann haben wir gegen den spielstarken fast übermächtigen Gegner aus dem Thüringer Wald dennoch eine Chance.
SV 1879 Ehrenhain mit:
André Sittel (TW), Marco Killemann, Jörg Böckel, Andy Knutas (C), Robert Döring, Florian Schmidt ('86 Rot), Tobias Bethke ('84 Kevin Richter), Manuel Bethke ('40 Martin Sigmund), René Neumaier, Tomas Dolezal ('45 Rot)
Lena Rath